Stoffwechsel: Kohlenhydrate, Fette, Eiweiß (Proteine), Wasser

Der Stoffwechsel (Metabolismus) wird gesteuert durch bestimmte chemische Substanzen, Enzyme, Hormone und Botenstoffe.

Enzyme stehen für die chemische Umwandlung von Stoffen in von den Körperzellen verwertbare Substanzen.

Hormone greifen in das Steuerungssystem von Drüsenfunktionen ein und wirken z. B. auf das Wachstum und das Energiemanagement des Organismus.

Der Stoffwechsel besteht aus zwei synergistisch wirkenden Bestandteilen, nämlich dem Aufbaustoffwechsel (Anabolismus) und dem Abbaustoffwechsel (Katabolismus).

Der Aufbaustoffwechsel (Anabolismus) befasst sich mit der Umwandlung zugeführter Nährstoffe in verwertbare Körpersubstanzen, die sich auf Wachstum, Energiespeicherung, Fortpflanzung und Körperabwehr (Abwehr von Infektionen und Abtötung entarteter Körperzellen) beziehen.

Der Abbaustoffwechsel (Katabolismus) befasst sich mit dem Abbau von Kohlenhydraten, Fetten und Proteinen (Eiweißen). Die dabei abfallende Energie wird teils gespeichert, teils in die Arbeit der Muskulatur investiert und teils als Wärme freigesetzt.

Kohlenhydrate (Carbohydrates)

Wohl der größte Teil der benötigten Körperenergien wird geschaffen durch den Abbau von Kohlenhydraten. Man kann die Kohlenhydrate auch bezeichnen als in pflanzliche Energie umgewandeltes Licht, denn die Pflanzennährstoffe, welche aus dem Boden aufgenommen werden, Wasser, Kohlendioxid und weitere Nährstoffe, werden unter Sonnenlichteinwirkung in Kohlenhydrate gewandelt. 

100 Gramm reine Kohlenhydrate beinhalten Energiewerte von 410 Kilokalorien bzw. 1715 kJoule
(Ausnahme: 100 Gramm reine Kohlenhydrate bei Süßungsalkoholen [z. B. Zuckeraustauschstoff Sorbit] beinhalten Energiewerte von EU-verordneten 240 Kilokalorien bzw. 1015 kJoule).

Ziel des Organismus ist, alle verwertbaren Kohlenhydrate in Glukose zu wandeln. Was nicht in der (quergestreiften) Muskulatur gespeichert werden kann, wird in der Leber in den Speicherzucker Glykogen gewandelt. Die Leber hat stets einen Vorrat von bis zu 500 Gramm, was – auf den Saccharose-Gehalt von Schokolade bezogen – etwa 3 Tafeln Vollmilch-Schokolade entspricht. Bei Mangel an Glukose und Glykogen ist die Leber in der Lage, vorwiegend aus Aminosäuren Glukose unter Verwendung von Adenosintriphosphat (dem bei Verbrennungsprozessen gebildeten und in allen Zellen abgelegten Energiespeicher „ATP“) zu synthetisieren. Das passiert u. a. bei Fastenkuren oder bei falsch verstandener und übertriebener Ernährung nach den Grundsätzen von „Low Carb“.

Kohlenhydrate kommen besonders umfangreich in Pflanzen-Nahrung vor. Es gibt im wesentlichen drei Arten von Kohlenhydraten:

Zucker

Der Hauptteil der Kohlenhydrate bilden die Einfach-Zucker Glukose (Traubenzucker), Fruktose (Fruchtzucker) und Galaktose (Bestandteil der Laktose). Diese kleinen Kohlenhydratmoleküle werden nach der Aufnahme aus dem Darm über das Adernsystem zur Leber geleitet, wo die Zuckerarten Galaktose und Fruktose in Glukose verstoffwechselt werden. Glukose gilt als Energiebringer und „Benzin der Zelle“.

Stärke

Stärke entspricht einem Gemisch aus Mehrfach-Zuckern, das sehr viel langsamer als die Einfach- (Glukose, Fruktose, Galaktose) oder Zweifach-Zucker (Saccharose, Laktose) in Glukose verstoffwechselt wird. Stärke gilt als Hauptreservestoff des Kohlenhydratstoffwechsels und kommt in allen höheren Pflanzen vor.

Zellulose

Zellulose wird vom Menschen zwar aufgenommen, aber nicht verstoffwechselt (wie von einigen Tierarten). Zellulose gilt daher als Ballaststoff.

Fette

Fett enthält gut die doppelte Menge an Kalorien wie die vergleichbare Gewichtseinheit an Kohlenhydraten oder Proteinen: 

100 Gramm reines Fett beinhalten Energiewerte von 930 Kilokalorien bzw. 3900 kJoule.

Fette werden in Glyzerin (eine Alkoholart) und in Fettsäuren gespalten. In der Leber wird Glyzerin in Glukose umgewandelt. Die Fettsäuren werden im Idealfall vollkommen verstoffwechselt. Dabei wird die enthaltene Energie freigesetzt.

Protein (Eiweiße)

Proteine fließen nur bei kalorienarmer Ernährung als Energiequelle in den Stoffechsel ein. Ansonsten werden sie – zu Aminosäuren verstoffwechselt – dringender benötigt als Basis des Zellaufbaus und zur Herstellung von Enzymen und Hormonen. 

100 Gramm reine Proteine beinhalten Energiewerte von 420 Kilokalorien bzw. 1760 kJoule.

Wasser

Wasser ist im Normalfall der am häufigsten im menschlichen Körper vorkommende chemische Stoff. Es wird freigesetzt oder zugeführt bei vielfältigen Stoffwechselprozessen. Das bewusste Zuführen von Wasser ist wichtig bei vielen Störungen des Stoffwechsels. Wasser ist wichtig zur Regulation des Mineralstoffhaushalts. Und Wasser ist dafür verantwortlich als Träger und Leiter elektromagnetischer Informationen, alle Körperregionen miteinander zu verbinden. Es ist Reaktionsmedium, Temperaturmanager, Gleitmittel und der „Spediteur des Körpers“.

Trinken Sie bei gewichtabsenkenden Kuren zum Magenfüllen kein Mineralwasser mit Kohlensäure, da diese sich in der Wärme des Magens aufbläht und unangenehme Hungergefühle entstehen lässt.

Alkohol und organische Säuren

Nur der Vollständigkeit halber sei hier als weiterer großer Energiewert-Träger Alkohol genannt mit 700 Kilokalorien bzw. 2930 Joule pro 100 Gramm reinem Alkohol. 100 Gramm Alkohol entsprechen (vom Alkoholgehalt her) etwa 7 „Schnäpschen“, einem Liter Wein oder 2 Litern Bier. Alkohol senkt den Blutzuckerspiegel „mehr oder weniger“, was – trotz seines eigenen hohen Brennwerts – zu Hungergefühl und Nahrungaufnahme führt. Achtung: Alkohol verhält sich zum Teil ähnlich wie hochpotente Kohlenhydrate!

Übrigens: Wer regelmäßig durchschnittlich 25 bis 40 Gramm Alkohol und mehr pro Tag aufnimmt, riskiert Alkoholismus!

Auch verwertbare organische Säuren (Hydroxycarbonsäuren wie Milchsäure, Zitronensäure, Weinsäure und Apfelsäure ) beinhalten deutliche Brennwerte, nämlich etwa 300 Kilokalorien bzw. 1256 Joule pro 100 Gramm reiner Säure. Da ein Säureanteil im Lebensmittel oberhalb von etwa 7 Prozent ( = 21 Kilokalorien pro 100 Gramm) ein Lebensmittel ungenießbar macht, ist dieser Anteil oft zu vernachlässigen. Bei Apfelessig mit seinen 5% Säureanteil werden ohnehin meist nur einige Spritzer verwendet (= 1 bis 3 Kilokalorien absolut).

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