Sodbrennen – Magenbrennen – Übersäuerung

Kaum einer, der das lästige Thema Sodbrennen nicht schon aus eigener Erfahrung kennt.

Jedoch scheint keinem so recht bewusst zu sein, dass Sodbrennen, welches wir selbst durch die Wahl unserer Lebensmittel provozieren können, schlimme Folgen haben kann, besonders, wenn es durch ständiges Vorhandensein zur regelrechten Refluxkrankheit wird:

Speiseröhrenentzündungen, Säureeinatmung (besonders im Schlaf) mit Entzündung der Atemwege und Erstickungsanfällen, Speiseröhrenkrebs uvm.

Was löst Sodbrennen aus?

Neben bestimmten Medikamenten (beispielsweise einige Asthma-Medikamente, Blutdruckregulierer, Herzmittel und Hormonpräparate [Beipackzettel durchlesen!]) können das auch Süßstoffe wie Stevia auslösen. Aber auch enge Oberbekleidung mit einem straffen Gürtel beim Bücken kann plötzlichen Säureandrang und Hochschwulken mit angedauten Brocken zur Folge haben. Aber dann ist die Refluxkrankheit schon ausgeprägt.

Weiterhin können noch andere Erkrankungen ursächlich dahinter stecken, die jedoch Ihr Arzt oder Heilpraktiker diagnostiziert haben sollte.

Welche Lebensmittel lösen Sodbrennen aus?

Es gibt Speisen, bei welchen ein jeder, der einen „empfindlichen Magen“ hat, besondere Vorsicht walten lassen sollte. Dazu gehören besonders sogenannte Säurelocker. Das sind Lebensmittel, die ein deutlich höheres Säureaufkommen benötigen als leichter verdauliche Lebensmittel. Dazu gehören besonders süße, fette, alkoholische Speisen und Getränke. Besonders Zucker ist einer der hervorstechendsten Säurelocker.

Weiterhin sind saure Speisen und Getränke – einfach als Verstärker der ohnehin vorhandenen Salzsäure im Magen – nicht gerade förderlich bei empfindlichem Magen. Auch Nüsse (außer Mandeln) bedürfen eines hohen Säureaufkommens.
Im einzelnen setzen folgende Gruppen Säuren frei bzw. tun dies im Laufe der Stoffwechselvorgänge:

  • Alkohol
  • Artischocken
  • Eier
  • Eis
  • Eistee
  • Essig
  • Fette und Öle
  • Fisch
  • Fleisch
  • Fleischbrühe
  • Früchtetee
  • Getränke mit Kohlensäure
  • Getreide
  • Getreide-Kaffee
  • Getreideprodukte
  • Honig
  • Hülsenfrüchte
  • Kaffee
  • Ketchup
  • Milch
  • Milchprodukte
  • Nüsse (außer Mandeln)
  • Rosenkohl
  • Sauerkonserven
  • Schalentiere
  • Schinken
  • Schwarzer Tee
  • Senf
  • Süßigkeiten
  • Tofu
  • Vollkornprodukte
  • Wurstwaren
  • Zucker.

 

Was noch?

Weiterhin können psychische Faktoren wie Nervosität und allgemeiner Stress die Säureausschüttung erhöhen. Wenn dann noch weitere bekannte Auslöser dazu kommen (Übergewicht, Nikotin- und Kondensatzufuhr durch Rauchen), dann können mehrere einzelne geringe Auslöser gemeinsam zu einer wahren Säureflut führen.

Was hilft gegen Sodbrennen?

Wenn man lediglich mit gelegentlichem Sodbrennen aufgrund von „Diätfehlern“ (=Schlemmerei) zu tun hat, kann ein Säureabstumpfer verwendet werden. Manchmal genügt dazu ein Glas Milch, die u.a. durch ihr Calcium Säure bindet und durch das Volumen Säure verdünnt.

Wer es etwas stärker braucht, greift zu Natron, Bullrichsalz oder Vergleichbarem zum Abstumpfen der Säure. Damit wird die Magensäure theoretisch in Wasser und andere nicht aggressive Substanzen „verwandelt“. Man nennt diesen Vorgang auch „Säureneutralisation“.

Aber Vorsicht! Der Magen ist darauf „programmiert“, sauer zu sein. Wenn Säureabstumpfer überdosiert werden und der Mageninhalt „neutral“ oder gar basisch wird, produziert der Organismus sofort neue Säure; leider meist etwas mehr als wirklich gebraucht wird.
Neues Sodbrennen ist die Folge. Und deshalb sind Säureabstumpfer keine Dauerlösung…

Seit Anfang des 20. Jahrhunderts gibt es zudem die Lebensart der „basischen Ernährung“. Dabei überwiegen Lebensmittel, welche im Gegensatz zu sauren Lebensmittel eher laugenlastig, also basisch sind. Man hofft damit die überwiegend saure Industriekost zu neutralisieren und darüber hinaus eingelagerte Säuren zu eliminieren. Basische Lebensmittel finden Sie hier:

Übersicht über basische Lebensmittel und deren Nährwerte.
Karl Auerhahn

In neuerer Zeit wird oft davon gesprochen, dass man bei Reflux-Problemen auch auf höher dosiertes Vitamin B 12 zurückgreifen könne, da immer gleichzeitig ein gravierender Mangel vorliege. Dabei sollten täglich bis zu 3 x 1000 µg (= 3 x 1000 mcg = 3 x 1 mg) verzehrt werden.

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